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Hermann Willers

... wurde 1966 in Rheine geboren. Nach einer Ausbildung zum Gärtner führte er 15 Jahre lang den elterlichen Betrieb Blumen Willers, bevor er in Hamburg Fotografie studierte. Seit 2009 ist er freischaffender Fotograf mit den Schwerpunkten Portrait-, Architektur- und Industriefotografie; er ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.
Hermann Willers ist ein Augenmensch. Durch die überraschenden Einblicke, die seine Bilder dem Betrachter schenken, animiert er zu einem kreativen Sehen – in jenem doppelten Sinn, wie Le Corbusier es gefordert hat: „Man muß immer sagen, was man sieht, vor allem muß man immer – und das ist weitaus schwieriger – sehen, was man sieht“. Wer auch „sieht“, was er sieht, versteht, was er sieht. Solch doppeltes Sehen nimmt nichts mehr als selbstverständlich hin; es weiß um den Luxus eines lustvoll-offenen Staunens und wird so zu einem verstehenden, einem wissenden, einem wertschätzenden Sehen...

In seinen Stadtportraits Rheine (2008), Münster (2009), Berlin (2011) und Tecklenburg (2014) bringt Hermann Willers durch strenge Konzentration auf das wesentliche Detail das – nur scheinbar paradoxe – Kunststück fertig, durch Weglassen mehr zu zeigen. In seinem Buch wir sind rheine – menschen aus 101 kulturen (2011) und seiner Kampagne Wir sind Rheine – Vielfalt ist unser Alltag (2015) portraitiert er einfühlsam Menschen aus aller Herren Ländern und verleiht so seinem Traum von einer globalisierten Welt Ausdruck, die immer und überall die Würde eines jeden Menschen achtet. „Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Menschen aufeinander zugehen, in der es keine Berührungsängste gibt, eine Gesellschaft, die sich nicht aufdrängt, die Freiraum lässt, die Nähe zulässt, aber nicht erzwingt, die bereit ist zu halten, aufzufangen, aber auch loszulassen...“

Sein Bildband Im Garten (2015) ist eine fotografische Reise durch Raum und Zeit: Der Raum ist ein einziger Garten in all seinen Facetten, die Zeit ein einziges Jahr durch alle Jahreszeiten. Das Buch ist ein Lob nicht nur des Gartens, sondern auch des Gärtnerns und des gärtnernden Menschen, letztlich aber eine Huldigung an die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung. Da wird unsere „Mutter Erde“ zur „tellurischen Oase“ in der Wüstenei des Kosmos, da wird der wasserreiche Garten Eden in der Wüstenregion des Mittleren Ostens zum – verlorenen – Paradies und der vom Menschen liebevoll angelegte und gepflegte Garten zum – wiedergefundenen – Paradies inmitten der Wüste unseres Alltags...

Die Bilder dieser Ausstellung aus dem Bildband florales (2014) feiern in der Schönheit des Vergehens den ewigen Kreislauf des Lebens. Ihre tröstliche Botschaft lautet: Jeder Niedergang des Alten dient dem Aufzug des Neuen. Was ist, erinnert an das, was war, aber lässt auch ahnen, was kommt. Man sieht in diesen Bildern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eins und so das ganze Leben in einem Bild. Die Blüte ist verblüht, der Zweck alles Treibens und Lockens erfüllt; das Leben nimmt sich zurück, holt seine nach außen gerichteten Kräfte wieder ein und kehrt sich nach innen zu ruhigem Reifen. Es sind faszinierende Bilder eines beruhigten Ausklingens, eines sanften Verklingens, eines stillen Vergehens – dessen Obertöne im Betrachter durchaus ein melancholisches „vorbei, vorbei ...“ anklingen lassen. Die reifen Samenkapseln sind aber zugleich tröstliche Boten einer weiter tragenden Hoffnung: Wie viel Werden steckt da nämlich auch schon wieder in diesem Vergehen, das all seine Kräfte in die Reifung der Samen für die nächste Generation legt!

Ausstellungen in Rheine, Tecklenburg, Münster, Düsseldorf, Görlitz und Berlin Ankäufe durch das Falkenhof Museum Rheine, die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig und das Coda Museum Apeldoorn (NL) sowie private Sammler.

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Hermann Willers

... wurde 1966 in Rheine geboren. Nach einer Ausbildung zum Gärtner führte er 15 Jahre lang den elterlichen Betrieb Blumen Willers, bevor er in Hamburg Fotografie studierte. Seit 2009 ist er freischaffender Fotograf mit den Schwerpunkten Portrait-, Architektur- und Industriefotografie; er ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.
Hermann Willers ist ein Augenmensch. Durch die überraschenden Einblicke, die seine Bilder dem Betrachter schenken, animiert er zu einem kreativen Sehen – in jenem doppelten Sinn, wie Le Corbusier es gefordert hat: „Man muß immer sagen, was man sieht, vor allem muß man immer – und das ist weitaus schwieriger – sehen, was man sieht“. Wer auch „sieht“, was er sieht, versteht, was er sieht. Solch doppeltes Sehen nimmt nichts mehr als selbstverständlich hin; es weiß um den Luxus eines lustvoll-offenen Staunens und wird so zu einem verstehenden, einem wissenden, einem wertschätzenden Sehen...
In seinen Stadtportraits Rheine (2008), Münster (2009), Berlin (2011) und Tecklenburg (2014) bringt Hermann Willers durch strenge Konzentration auf das wesentliche Detail das – nur scheinbar paradoxe – Kunststück fertig, durch Weglassen mehr zu zeigen. In seinem Buch wir sind rheine – menschen aus 101 kulturen (2011) und seiner Kampagne Wir sind Rheine – Vielfalt ist unser Alltag (2015) portraitiert er einfühlsam Menschen aus aller Herren Ländern und verleiht so seinem Traum von einer globalisierten Welt Ausdruck, die immer und überall die Würde eines jeden Menschen achtet. „Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Menschen aufeinander zugehen, in der es keine Berührungsängste gibt, eine Gesellschaft, die sich nicht aufdrängt, die Freiraum lässt, die Nähe zulässt, aber nicht erzwingt, die bereit ist zu halten, aufzufangen, aber auch loszulassen...“

Sein Bildband Im Garten (2015) ist eine fotografische Reise durch Raum und Zeit: Der Raum ist ein einziger Garten in all seinen Facetten, die Zeit ein einziges Jahr durch alle Jahreszeiten. Das Buch ist ein Lob nicht nur des Gartens, sondern auch des Gärtnerns und des gärtnernden Menschen, letztlich aber eine Huldigung an die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung. Da wird unsere „Mutter Erde“ zur „tellurischen Oase“ in der Wüstenei des Kosmos, da wird der wasserreiche Garten Eden in der Wüstenregion des Mittleren Ostens zum – verlorenen – Paradies und der vom Menschen liebevoll angelegte und gepflegte Garten zum – wiedergefundenen – Paradies inmitten der Wüste unseres Alltags...

Die Bilder dieser Ausstellung aus dem Bildband florales (2014) feiern in der Schönheit des Vergehens den ewigen Kreislauf des Lebens. Ihre tröstliche Botschaft lautet: Jeder Niedergang des Alten dient dem Aufzug des Neuen. Was ist, erinnert an das, was war, aber lässt auch ahnen, was kommt. Man sieht in diesen Bildern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eins und so das ganze Leben in einem Bild. Die Blüte ist verblüht, der Zweck alles Treibens und Lockens erfüllt; das Leben nimmt sich zurück, holt seine nach außen gerichteten Kräfte wieder ein und kehrt sich nach innen zu ruhigem Reifen. Es sind faszinierende Bilder eines beruhigten Ausklingens, eines sanften Verklingens, eines stillen Vergehens – dessen Obertöne im Betrachter durchaus ein melancholisches „vorbei, vorbei ...“ anklingen lassen. Die reifen Samenkapseln sind aber zugleich tröstliche Boten einer weiter tragenden Hoffnung: Wie viel Werden steckt da nämlich auch schon wieder in diesem Vergehen, das all seine Kräfte in die Reifung der Samen für die nächste Generation legt!

Ausstellungen in Rheine, Tecklenburg, Münster, Düsseldorf, Görlitz und Berlin Ankäufe durch das Falkenhof Museum Rheine, die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig und das Coda Museum Apeldoorn (NL) sowie private Sammler.